Seit Beginn der 2000er Jahre wurde die Schulsozialarbeit an immer mehr öffentlichen Schulen verwirklicht, wobei insbesondere in Baden-Württemberg seit 2006 eine enorme Expansion von Stellen
und Fachkräften im Kontext der Schulsozialarbeit erfolgte.
An der Alemannen-Realschule Müllheim ist die Schulsozialarbeit seit 2009 implementiert.
Die Arbeits- und Anwesenheitszeiten decken den regelmäßigen Schulbetrieb weitgehend ab.
Die Schulsozialarbeit an der Alemannen-Realschule Müllheim folgt den Grundsätzen der Freiwilligkeit, der Vertraulichkeit und der Unabhängigkeit.
Freiwilligkeit
Wir sind der festen Überzeugung, dass erfolgreiche soziale Arbeit ausschließlich auf einer freiwilligen Basis erfolgen kann. Es ist nicht sinnvoll und zielführend, Kinder und Jugendliche gegen ihren Willen ‚beraten‘ bzw. ‚unterstützen‘ zu wollen. Ausnahmen bilden Fälle der Selbst- bzw. Fremdgefährdung im Sinne der Kinderwohlgefährdung. Hier überwiegt der Schutzauftrag der Jugendhilfe, so dass ein Eingreifen in jedem Falle erforderlich ist.
Vertraulichkeit
Fachkräfte der Schulsozialarbeit stehen grundsätzlich unter Schweigepflicht. Was mit uns in Gesprächen besprochen wird, wird vertraulich behandelt. Die Grundvorraussetzung der Verschwiegenheit gilt gegenüber jeglicher aussenstehenden Person.
Ausnahmen bilden auch hier Fälle der Selbst- bzw. Fremdgefährdung im Sinne der Kinderwohlgefährdung. Auch hier überwiegt wiederum der Schutzauftrag der Jugendhilfe. Gegebenenfalls notwendige weitergehende Schritte werden jedoch in jedem Fall mit den betroffenen Schülern und Schülerinnen abgesprochen. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, dass Erziehungsberechtigte der jeweiligen Fachkraft eine Schweigepflichtsentbindung ausstellen, so dass ein offener Kontakt mit anderen Fachdiensten/zuständigen Experten erfolgen kann.
Unabhängigkeit
SchulsozialarbeiterInnen sind keine Lehrkräfte. Für SchülerInnen bedeutet das, dass sie sicher sein können, keinerlei Bewertung bzw. Benotung von den Fachkräften zu erhalten. Fehlverhalten bzw. Regelbrüche werden durch die Schulsozialarbeit nicht sanktioniert. Was im Rahmen der Schulsozialarbeit wichtig ist, sind die Befindlichkeiten und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen, keine Kategorisierungen in ‚richtig‘ und ‚falsch‘.
Aufgaben und Tätigkeitsbereiche
Zu den Aufgaben und Tätigkeiten der SchulsozialarbeiterIn an der Alemannen-Realschule gehört es, für die Schülerinnen und Schüler als AnsprechpartnerIn zu fungieren, wenn diese Sorgen, Nöte, Probleme oder Ärger haben, ihnen Streit und Konflikte ‚auf der Seele liegen‘ und das (Schul-)Leben schwer machen. Im Rahmen der so genannten Einzelfallhilfe stehen in Einzelgesprächen mit Schülerinnen und Schülern deren Probleme und Anliegen im Mittelpunkt. Lösungsorientiert wird dabei gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, die als problematisch, bedrückend und belastend empfundene Situation für die Kinder und Jugendlichen zu verbessern.
Eine weitere Tätigkeit im Rahmen der Schulsozialarbeit ist die soziale Gruppen- und Präventionsarbeit. Hierzu werden in unterschiedlichen Klassenstufen themenorientierte Projekte angeboten (z.B. zum Thema ‚Soziales Lernen‘, ‚Rollenbilder‘ und ‚Lerne Nein zu sagen‘). Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit außerschulischen Projektpartnern wie KOBRA (Drogenprävention), der Bundespolizei (Gewaltprävention) oder dem ‚Netzwerk für Demokratie und Courage‘ (Stärkung der Zivilcourage/Rassismusprävention) sowie ‚Wildwasser e.V.‘ (medienpädagogische Sexualprävention) und dem Stockkampf-Trainer Martin Röcker bzw. durch diese Projekte durchgeführt, die auf die Stärkung der Kinder- und Jugendlichen bezüglich möglicher Gefährdungen abzielen. Die Durchführung obliegt entweder den Fachkräften der Schulsozialarbeit oder auch externen Fachkräften.
In der „offenen Arbeit“ wirkt die Schulsozialarbeit beispielsweise in der Ganztagbetreuung der Alemannen-Realschule mit und bietet in diesem Zusammenhang Raum und Gelegenheit für gemeinsames Spiel und/oder gemeinsame Gespräche mit den SchülerInnen. Auch in die weitere inhaltliche Ausgestaltung der Möglichkeiten in dem zukünftigen , veränderten Aufenthaltsraum ist die Schulsozialarbeit involviert. Ebenso wie im Ganztags-Kontext ist hier das Ziel, ‚niederschwellig‘, also ohne Hürden und Hemmnisse, auch für die Kinder und Jugendlichen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, die Schwierigkeiten damit haben, von sich aus in das Büro der Schulsozialarbeit zu kommen.
An wen richtet sich die Schulsozialarbeit?
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass SchulsozialarbeiterInnen ausschließlich für Schüler und Schülerinnen zuständig seien. Zwar stellen die Kinder und Jugendlichen tatsächlich die Hauptgruppe der AdressatInnen von Hilfe und Unterstützung dar; sie nehmen die Angebote auch am häufigsten und intensivsten wahr.
Ebenso sind die Fachkräfte der Schulsozialarbeit jedoch AnsprechpartnerIn für LehrerInnen, Schulleitung und Erziehungsberechtigte, etwa wenn es um konkreten Unterstützungsbedarf bei SchülerInnen geht, Sorgen hinsichtlich des psychischen Wohlergehens und/oder der persönlichen/schulischen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bestehen oder in Erziehungsfragen Unklarheiten und Unsicherheiten auftauchen.
Weiterhin gehört es zu den Aufgaben der Schulsozialarbeit der Alemannen-Realschule, im Sinne der Netzwerkarbeit an der Vernetzung in Müllheim und im Landkreis mit anderen SchulsozialarbeiterInnen und Fachkräften aus dem Bereich ‚Familie, Kinder und Jugendliche‘ zu partizipieren, um sinnvolle und passgenaue Vermittlung an andere zuständige Stellen zu gewährleisten und im gegenseitigen Erfahrungsaustausch voneinander zu profitieren. Hierfür finden regelmäßige Treffen in Müllheim sowie im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald (Fachstelle: Schulsozialarbeit) statt.
Wie kann ich Kontakt mit dem/der SchulsozialarbeiterIn an der Alemannen-Realschule aufnehmen?
Unsere Kontaktdaten sowie Sprechzeiten finden Sie hier.